Geschichte der Kirche

Am Sonntag Judika am 21. März 2021 wurde das Bild „Christus am Kreuz“ im Gottesdienst eingeweiht.

Die Predigt von Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara und das zur Einweihung gesprochene Gebet sind hier zu finden:

Christus am Kreuz

Lange Zeit fehlte der Kolonistensiedlung Müggelheim, die 1747 für 20 aus der Pfalz geflüchtete Bauern reformierten Glaubens angelegt worden war, ein eigenes Gotteshaus. Seit 1765 drängte die Gemeinde nachdrücklich auf den Bau einer eigenen Kirche. Von Landbaumeister Berger wurde auch ein Bauplan und eine Kostenrechnung aufgestellt, jedoch war durch die Folgen des Siebenjährigen Krieges zunächst für den Bau kein Geld vorhanden. Erst im Jahre 1803 konnte auf der Dorfaue mit den Bau begonnen werden.

Am 1. Juli 1804 wurde die neue Kirche eingeweiht. Etwa 500 Einwohner und Gäste nahmen an dem Festgottesdienst teil.

Die Kirche ist ein einfacher Putzbau mit quadratischem Grundriss. In der Ost- und Westseite befinden sich die Eingänge. Den oberen Abschluss bilden außen ein feinprofiliertes Gesims und ein ziegelgedecktes Walmdach. Die schlichten hölzernen Einbauten im Innenraum sind aus der Erbauungszeit der Kirche – an der Südseite ein Kanzelaltar, an der Nordseite eine Empore, deren Stützen auch die Flachdecke tragen.

Im Jahre 1817 wurde etwa 50 Schritt von der Kirche entfernt ein hölzerner Glockenstuhl aufgestellt für eine gusseiserne Glocke, die einen wenig feierlichen Klang hatte.

1908 stürzte plötzlich der Dachstuhl ein. Bei der Erneuerung, die bis 1910 dauerte, erhielt das Walmdach einen kleinen Dachreiter. In ihm wurden 1911 zwei Bronzeglocken aufgehängt, die jedoch im Zweiten Weltkrieg abgegeben werden mussten.

Gedenktafel

Am 1. Juni 2022 wurde an der Dorfkirche eine Gedenktafel mit folgendem Text enthüllt:

Seit 1747 bemühten sich die Pfälzer Kolonisten um ihr von Friedrich II. versprochenes Gotteshaus. Im Jahr 1804 konnte dann endlich die vom Baumeister Berger errichtete Müggelheimer Kirche eingeweiht werden, ein schlichter quadratischer Putzbau mit hohen rechteckigen Fenstern. Im Inneren, an der Südseite des Kirchenraums steht ein reich profilierter Kanzelaltar aus Holz. Etwa 50 Schritte von der Kirche entfernt wurde 1817 ein hölzerner Glockenstuhl errichtet. Am 20. September 1907 stürzte der Dachstuhl ein. Beim Neubau 1910 wurde zusätzlich ein Dachreiter aufgesetzt, in dem ab 1911 zwei Kirchenglocken Platz fanden. Eine davon musste im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen werden. Bei einem Luftangriff 1943 beschädigt, konnte die Kirche bis zum 22. Juli 1945 nicht mehr von der Gemeinde für ihre Gottesdienste genutzt werden. Die von Paul Rotkait geschaffenen Bleiglasfenster mit Symbolen der Evangelisten zieren die Kirche seit Weihnachten 1950. Ein Teil der Empore wurde zu einem Gemeinderaum umgebaut. Ostern 1963 konnte die Orgel der Firma Schuke eingeweiht werden. Die anlässlich des 250. Gründungstags von Müggelheim gegossene zweite Kirchenglocke trägt die Inschrift: WACHET UND BETET.

Dorfkirchen in Berlin (Wikipedia)

Dorfkirchen in Berlin (externer Link EKBO)

Bildnachweis (Gedenktafel zur 100-Jahr-Feier):

© CC BY-SA Thomas Tunsch / Dorfkirche Müggelheim Gedenktafel.jpg (Wikimedia Commons) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Bildnachweis (Gedenktafel Dorfkirche):

OTFW, Berlin, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons