Die Passions- und Fastenzeit hat begonnen. Viele verzichten auf Gewohnheiten, die ihren Körper oder auch das Leben insgesamt beschweren. Haben Sie sich etwas vorgenommen? Die evangelische Kirche
unterbreitet jedes Jahr einen Vorschlag. „7 Wochen ohne Verzagtheit“ lautet er in diesem Jahr. Das klingt verlockend und zugleich anspruchsvoll bis unmöglich, denn Gründe zu verzagen gibt es genug:
Krieg und Kriegsgeschrei, immer mehr Waffen und Aufrüstung, zerstörte Städte und Landschaften, Erdbeben, Vernichtung unserer Lebensgrundlagen. Wir stehen so großen Schwierigkeiten gegenüber, dass
Verzagen eine natürliche Reaktion ist. Dazu kommen persönliche Sorgen, Überforderung und Ängste.
Manche erfasst eine innere Müdigkeit und Hoffnungslosigkeit, gegen die sie allein nicht ankommen können. Da braucht es Zuspruch durch andere, anteilnehmendes Hören und vielleicht auch professionelle
Hilfe. Der Fastenvorschlag nimmt anderes ins Visier: eine Haltung, die das Handeln lähmt. „Das nützt ja doch nichts!“, lautet ihr stetiger Einwurf. Ein nachhaltiger Lebensstil nützt nichts,
Friedensinitiativen nützen nichts, zur Wahl gehen nützt nichts, sich im Ort und in der Gemeinde engagieren nützt nichts...“Man kann ja doch nichts ändern“. Solche Verzagtheit nimmt alle Kraft, das
Ruder noch herumzureißen und etwas zu verändern, im Großen und Ganzen oder im Kleinen.
Was hilft aber, sich aus dieser Haltung zu lösen? In den kommenden Wochen wird uns wieder die Passion Jesu erzählt. Er begibt sich hinein in das, was uns verzagt macht: das Ausgeliefertsein, die
Ohnmacht, den Tod. Und trotzdem finde ich, dass gerade diese Wochen den Mut stärken, weil Christus die Sorgen auf sich nimmt, die Not mitträgt, und weil er den Tod gleichsam von innen her besiegt. Am
Ende heißt es nicht: „Hat ja doch nichts genützt!“ Am Ende heißt es: „Der Tod ist verschlungen in den Sieg!“ (1. Kor 15,55) Im Osterlicht ist ein Neuanfang möglich. Wir können die Köpfe heben und die
Sinne schärfen für alles, was die Hoffnung stärkt. So wie die durch Reif und Kälte niedergedrückten Blumen im wärmenden Sonnenlicht ihre Köpfe erheben und wieder aufleben.
Wenn Sie jemand fragt: „Verzichtest du in dieser Passionszeit auf etwas?“, könnten Sie antworten: „Ich verzichte darauf, es mir einfach zu machen, indem ich sage: Es nützt nichts. Ich verzichte
darauf, mich in der Verzagtheit einzurichten.“ Das ist anspruchsvoll, aber einen Versuch wert.
Ihre Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara
Die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag 2023 haben Frauen aus Taiwan vorbereitet. Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohner zählenden Pazifikstaats ist nur ungefähr so groß wie
Baden-Württemberg. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt
Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Damals
flohen die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang vor den Kommunisten nach Taiwan. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer der „asiatischen TigerStaaten“, sondern auch die
Errichtung einer Diktatur.
Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der
hektische Alltag in den Hightech-Metropolen ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige
Rolle. Die meisten Taiwanerinnen und Taiwaner praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Christen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung
aus.
Zum Weltgebetstag laden uns Frauen aus dem kleinen Land ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube
bewegt“!
Die Ökumenische Frauengruppe feiert mit uns den Gottesdienst am Sonntag, dem 05. März um 10:00 Uhr. Im Anschluss gibt es Tee und Kostproben taiwanesischer Küche.
Zum Abschluss ihrer 1,5-jährigen Kurszeit haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden der 8. Kl. einen Gottesdienst vorbereitet. „Sieht mich jemand?“, heißt das Thema in Anlehnung an die Jahreslosung. Am 19. März können Sie sowohl den Gottesdienst in der Dorfkirche Müggelheim (10:00 Uhr) oder den Gottesdienst der Konfirmanden (10.30 Uhr) in der Stadtkirche Köpenick besuchen.
21.-23.04.2023 Gemeindefreizeit für Klein und Groß in Gussow
21.05.2023 Tauffest am Müggelsee mit der Gemeinde Friedrichshagen
02.07.2023 Waldgottesdienst
22.-24.09.2023 Fahrt zur Partnergemeinde Erndtebrück
Einmal im Jahr nimmt sich der Gemeindekirchenrat ein ganzes Wochenende Zeit für seine Beratungen. Vom 24.-26.02. fuhren fünf Älteste, die Pfarrerin und Katechetin Simona Behrendt in die
Begegnungsstätte Schloss Gollwitz bei Brandenburg. Ein Hauptthema war die Fortführung der Planungen für die neue Kirchenheizung. Da uns der Einbau einer neuen Gasheizung nach kirchlicher Gesetzgebung
nicht gestattet mehr gestattet ist und es ökologisch und finanziell auch nicht sinnvoll ist, für die sonntäglichen Gottesdienste den ganzen ungedämmten Raum zu beheizen, sollen Infrarot-Heizungen in
den Sitzauflagen der Bänke, als Unterbankstrahler zum Erwärmen der Beine und in zwei Kronleuchtern für den Altarbereich zum Einsatz kommen. Dafür hat der GKR nun entsprechende Firmen gesucht, mit
denen Kontakt aufgenommen wird. Bei dieser Lösung wird nur der wirklich genutzte Platz erwärmt. Im Zuge des Heizungsumbaus müssen die Elektrik und der Innenanstrich erneuert werden. Ob dies noch in
diesem Sommer geschehen kann, entscheidet sich in den nächsten Wochen nach Verfügbarkeit der Firmen.
Die Ev. Kirche in Deutschland erklärte 2023 zum Jahr der Taufe. In der Müggelheimer Gemeinde werden viele Kinder ev. Gemeindemitglieder nicht getauft. Z.B. durchkreuzte die Coronazeit die Taufpläne
mancher Familien. Deshalb soll durch Briefe und Artikel im Gemeindebrief und Müggelheimer Boten auf den Schatz der Taufe aufmerksam gemacht und zur Taufe eingeladen werden. Die Ältesten sprachen sich
dafür aus, die ehrenamtlichen Initiativen zur Gründung einer Krabbelgruppe und eines regelmäßigen Spieleabends für Jung und Alt zu bestärken und zu unterstützen. Eine neue Leitung für eine Junge
Gemeinde konnte bisher leider nicht gefunden werden. Muss die Gemeinde hier und auch in anderen Bereichen ganz neu denken? Es wurde keine Lösung gefunden, aber ein Konsens, dass nur auf „klassischen“
Wegen viele Gemeindemitglieder kaum mehr erreichbar sind.
Am 05.02.2023 verstarb Herr Joachim Kobel im Alter von 93 Jahren. Wir beten: Lebendiger Gott, wir danken dir für das lange Leben von Joachim Kobel; für alles, was er an Gutem empfangen und geben konnte, auch für die Kraft, Schweres zu tragen. Schenke ihm deinen Frieden und sei bei allen, die um ihn trauern.
Wir gratulieren allen Jubilaren dieses Monats herzlich zum Geburtstag und wünschen Gottes Segen für das neue Lebensjahr.